Warum Nationen scheitern - die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut ("Why Nations fail")
Die Autoren zeigen, dass der Wohlstand von Nationen nicht durch Geographie oder Kultur, sondern durch politische und wirtschaftliche Institutionen bestimmt wird.

von Daron Acemoglu und James A. Robinson
Abstract
Das Buch „Warum Nationen scheitern“ (Why Nations Fail) wurde von Daron Acemoglu und James A. Robinson geschrieben und 2012 veröffentlicht.
Daron Acemoglu ist ein renommierter Wirtschaftswissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT)mit Schwerpunkten in politischer Ökonomie, Wachstumsforschung und Institutionenökonomie.
James A. Robinson ist Politikwissenschaftler und Ökonom, derzeit an der University of Chicago, mit Fokus auf die Entwicklung von Staaten und politischen Institutionen.
Kernaussagen des Buches
- Institutionen bestimmen den Wohlstand von Nationen
- Die Autoren unterscheiden zwischen zwei Arten von Institutionen:
- Inklusive Institutionen: Diese fördern Innovation, wirtschaftliche Teilhabe und fairen Wettbewerb. Dazu gehören private Eigentumsrechte, ein funktionierender Rechtsstaat und freie Märkte.
- Extraktive Institutionen: Diese konzentrieren Macht und Reichtum in den Händen weniger Eliten. Korruption, Diktaturen, Monopole und ein Mangel an Rechtsstaatlichkeit verhindern wirtschaftliches Wachstum und halten Länder in Armut.
- Länder mit inklusiven Institutionen sind langfristig erfolgreicher als solche mit extraktiven Strukturen.
- Politische und wirtschaftliche Institutionen sind eng verknüpft
- Eine Demokratie mit starken politischen Institutionen schafft die Grundlage für eine funktionierende Marktwirtschaft.
- Wenn politische Macht breit verteilt ist, können wirtschaftliche Chancen ebenfalls für viele entstehen.
- In autoritären Systemen profitieren nur die herrschenden Eliten, die Reformen blockieren, um ihre Macht zu erhalten.
- Geographie und Kultur sind nicht die Hauptfaktoren für Erfolg
- Das Buch widerlegt Theorien, die behaupten, dass wirtschaftlicher Wohlstand von Klima, Rohstoffen oder kulturellen Traditionen abhängt.
- Beispiel: Nord- und Südkorea teilen Sprache, Kultur und Geographie – aber Südkorea hat inklusive Institutionen, während Nordkorea unter einem extraktiven Regime leidet.
- Historische Wendepunkte prägen Institutionen
- Die Autoren beschreiben „Critical Junctures“ (kritische Wendepunkte), bei denen Länder unterschiedliche Entwicklungswege einschlagen.
- Beispiel: Die Industrielle Revolution in England schuf inklusive Institutionen, während Spanien und andere Länder bei extraktiven Strukturen blieben.
- Eliten blockieren oft Fortschritt
- Wirtschaftlicher Wandel bedroht oft etablierte Machthaber, die Reformen verhindern.
- Beispiel: Spanien im 16. Jahrhundert, wo Eliten Innovation unterdrückten, um ihre Kontrolle zu sichern, während England wirtschaftliche Freiheit förderte.
Fazit
Acemoglu und Robinson argumentieren, dass wirtschaftlicher Erfolg keine Frage von Ressourcen, Geographie oder Kultur ist, sondern davon abhängt, ob ein Land inklusive oder extraktive Institutionen besitzt.
Sie warnen, dass selbst wohlhabende Staaten instabil werden können, wenn sie in extraktive Muster zurückfallen – ein Appell, politische Institutionen stets zu schützen und weiterzuentwickeln.
Das Buch ist eine fundierte, gut recherchierte Analyse mit vielen historischen Fallstudien und bietet wertvolle Erkenntnisse über wirtschaftliche Entwicklung und politische Stabilität.